Identität
Es ist nahezu unmöglich, die Identität einer über Jahrhunderte gewachsenen Einrichtung zu erfassen, die letztlich ein Kristallisationspunkt der Lebensgeschichten so vieler Menschen darstellt. Aus diesem Grund können wir im Folgenden schlicht Andeutungen anbieten, die zusammen mit den Ausführungen zu unserer Schulgeschichte und zu unserem Namensgeber vielleicht eine Ahnung davon erzeugen könnten, was es für die Identität eines Menschen bedeutet, eine Zeit seines Lebens an DEM Campe-Gymnasium zu verbringen.
Wusstest Du...
Unser Namensgeber und ehemaliger Schüler Joachim Heinrich Campe zählt zu den Großen der deutschen Aufklärung, war mit Immanuel Kant und Gotthold Ephraim Lessing persönlich bekannt, nahm in Berlin und Hamburg an den historischen Diskussionen über Goethes „Werther“ und Lessings „Nathan“ als literarischer Rezensent teil und wurde 1792 zeitgleich mit Friedrich Schiller und George Washington zum „Ehrenbürger der Französischen Republik“ ernannt.
Ach ja, außerdem hat er das erfunden, was wir heutzutage als Schule
bezeichen. Und die Schulbücher. Und die Lehrer.
Wusstest Du...
Maria Litto war Schülerin der höheren Mädchenschule in Holzminden (einer der Verläuferschulen des Campes), besonders begabte Baletttänzerin und spielte in berühmten Filmen mit (u.a. in Feuerzangenbowle
, mehreren Edgar-Wallace-Filmen, bei Derrick).
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Wusstest Du...
Herzog Julius sollte aus Sicht seines Vaters wegen seiner verkrüppelten Füße eigentlich überhaupt nicht Herzog werden und wurde daher ins Kloster geschickt. Da aber seine Brüder alle beim Kampf starben, wurde nun eben er zu einem für damalige Verhältnisse äußerst gebildeten (Klosterausbildung) Herzog mit verküppelten Füßen, der nach dem Tod seines Vaters dessen Reich auf eine Weise veränderte, die diesem (der wilde Heinz von Wolfenbüttel) überhaupt nicht gefallen hätte - u.a. durch die Gründung unserer Schule in Amelungsborn. Wäre das so gekommen, wenn seine Füße nicht verkrüppelt gewesen wären?
Wusstest Du...
Unser ehemaliger Schüler Wilhelm Haarmann wurde ein Chemiker, dem es gemeinsam mit einem Bekannten im Jahr 1874 das erste Mal überhaupt gelang, den Geruch und Geschmack von Vanilleschoten in Form des synthetischen Vanillins künstlich herzustellen. Mit diesen Kenntnissen gründete er in Holzminden eine Firma, aus der sich mittlerweile die Symrise AG entwickelt hat, die nach wie vor u.a. dieses Aroma weltweit verkauft. Heutzutage ist Vanillin der mengenmäßig wichtigste Aromastoff der Welt, der ganz vielen Lebensmitteln und auch Parfümen und Medikamenten beigemischt wird! Heureka! Vanille!
Er war Schüler einer unserer Vorläuferschulen.
Wusstest Du...
Der Wechsel von unserem Gymnasium nach Holzminden wurde durch Herzog Karl I. beschlossen. Dieser sympathisierte mit den Gedanken der Aufklärung (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen
- Immanuel Kant), die eigentlich gegen die Überzeugungen standen, die ihn in seiner Rolle als Herzog hielten. Er gründete außerdem den Vorläufer der heutigen TU Braunschweig und die Porzellanmanufaktur Fürstenberg.
Wusstest Du...
Ein ehemaliger Lehrer unseres Gymnasiums war Herrmann Menge. Um seinen Schülerinnen und Schülern die lateinische Sprache beizubringen, entwickelte er (ja, im Wesentlichen an unserer Schule und somit für unsere Schülerinnen und Schüler!) ein für damalige Verhältnisse besonders effektives Frage- und Antwortspiel für den Unterricht. Als er dieses dann später unter dem Titel Repetitorium der lateinischen Syntax und Stilistik
veröffentlichte, wurde es bald zu DEM Standardwerk (kurz: Der Menge
) für Studierende des Fachs Latein an den Universitäten, einem Jahrhundertwerk, das dort auch heute noch (in aktualisierter Form) verwendet wird.
Wusstest Du...
Wir gehören zu den zehn ältesten Kloster- und Gelehrtenschulen
(also Gymnasien) in Niedersachsen!
Wusstest Du...
Mit jedem Umzug hat unsere Schule eine Widmung erhalten, die an prägnanter Stelle (an den Vorgängerschulen über den Eingängen - vgl. nebenstehendes Bild) zu finden war. Bei unserem jetzigen Gebäude findet man diese Leitsprüche auf dem Weg zu unserem Haupteingang: DEO
(= Gott [gewidmet]
), DEO ET LITTERIS
(= Gott und den Wissenschaften [gewidmet]
) und schließlich DEO LITTERIS PATRIAE
(= Gott, den Wissenschaften [und] dem Vaterland [gewidmet]
). Vielleicht fügen wir, die jetzt gerade das Campe
sind, noch ein Wort hinzu, da es ja nun wieder umgezogen ist? Widmen wir nun unser Gymnasium auch vielleicht der Menschlichkeit (humanitati), der Philosophie (philosophiae), dem Denken (cogitatio) oder etwas ganz anderem?
Wusstest Du...
Das Herbarium (Sammlung konservierter Pflanzen bzw. ihrer Bestandteile) unseres ehemaligen Schülers Ernst Hampe umfasst 25.000 Belege und ist im British Museum of Natural History zu finden. Er war Mitlgied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
, also der ältesten naturwissenschaftlich-medizinischen Gelehrtengesellschaft im deutschsprachigen Raum und ältesten dauerhaft existierenden naturforschenden Akademie der Welt.
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Der ehmalige Chefredakteur der GameStar Gunnar Lott ist einer unserer ehemaligen Schüler.
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In der Nazi-Zeit haben sich zumindest einige unserer damaligen Lehrerinnen und Lehrer trotz der menschenverachtenden Vorgaben von höherer Stelle bemüht, ihre jüdischen Schüler möglichst wenig von der schlimmen Situation spüren zu lassen. Zum Dank für diesen Umgang mit ihrem Sohn wurde unserer Schule von der jüdischen Familie der mittlerweile bekannten Beveraner Ärztin Dr. Paula Tobias, die natürlich trotzdem irgendwann in die USA fliehen mussten, nach dem Krieg das Papier geschenkt, auf dem unseren ersten schriftlichen Abiturprüfungen nach dem Zweiten Weltkrieg geschrieben wurden.
Wusstest Du...
Der berühmte Schriftsteller Wilhelm Raabe war Schüler unseres Holzmindener Gymnasiums - allerdings nur kurz. Er scheiterte daran, bei uns (und später auch in Wolfenbüttel) das Abitur zu machen (ein Fehler, der uns nicht mehr unterlaufen sollte). Denn trotzdem wurde er ein bedeutender Schriftsteller, der insgesamt 68 Romane und Erzählungen verfasst hat. Allerdings hat er dabei den Bezug zu seiner Heimat und seiner Schule nicht verloren: Zum Beispiel ist der Schauplatz seiner historischen Erzählung „Das Odfeld“ das Kloster Amelungsborn (unser Ursprungsort). Die Handlung spielt ein Jahr nach dem Auszug der Schule in den nun gespenstisch leeren Räumen und Fluren und auf den Wiesen des umliegenden Odfelds, wo sich im Zuge des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) eine blutige Schlacht zwischen französischen und preußisch-englischen Truppen entwickelt.
Wusstest Du...
Ende 1946 stammten zwei Fünftel (!) unserer Schülerinnen und Schüler aus Familien, die aus den ehemaligen Ostgebieten, also z.B. Ostpreußen, Pommern und Schlesien vertrieben worden waren (also Bundesländern
, die ehemals zu Deutschland gehörten, aber zu der Zeit abgetrennt wurden).
Wusstest Du...
Die Gastronomische Akademie Deutschlands vergibt als höchste Auszeichnung seit 1963 den Carl-Friedrich-von-Rumohr-Ring an Persönlichkeiten, die sich um die Kochkunst und Tafelkultur in besonderem Maße verdient gemacht haben. Rumohr war ehemaliger Schüler des Holzmindener Gymnasiums.
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Hermann Schrader war ehemaliger Schüler des Holzmindener Gymnasiums (obwohl er in Braunschweig geboren wurde), trat während seines Studiums in Göttignen einer Studentenverbindung von ehemaligen Campianern bei, kam dann nach Holzminden zurück und war schließlich viele Jahre Bürgermeister der Stadt. Am Ende seiner Amtszeit ließ er unseren Stadtpark anlegen.
Wusstest Du...
Ein ehemaliger Schüler dieses Gymnasiums ist Robert Wilhelm Bunsen. Er ist nicht der Erfinder des mittlerweile so genannten Bunsen-Brenners
, aber er hat dessen Leistungsfähigkeit so deutlich optimiert, dass dieser schließlich nach ihm benannt wurde. Außerdem hat er die Grundlagen für die sogenannte Spektralanalyse
gelegt, mit der noch heute (!) entfernteste Sternensysteme auf deren Zusammensetzung analysiert werden können.
Hinweis: Unser Gymnasium hat auch aktuell tätige Politiker:innen hervorgebracht. Zu ihnen und ihrer Relevanz für die Entwicklung unserer Identität wird sich die Campe-Homepage dann äußern, wenn sie nicht mehr politisch aktiv sind.
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